Strecke

Streckenverlängerung
nach Quedlinburg
Lok BR99.23-24 (c) Volker Dehnke

Chronik des Bahnhofs Quedlinburg

  
historisches Empfangsgebäude des Bf Quedlinburg
Foto: Andreas Kaim   Vergrößern
  

Der Bahnhof Quedlinburg hat in seiner Geschichte mehrere Veränderungen erfahren. Nachfolgende Informationen sind zum Teil den WWW-Seiten "Die Quäke" von Wolfram Eberhardt entnommen.

Die Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft (MHE) errichtete außerhalb der Stadt am anderen Ufer der Bode auf freier Fläche den Bahnhof Quedlinburg mit dem Empfangsgebäude im neogotischen Stil und eröffnete am 2. Juli 1862 ihre Strecke von Halberstadt nach Thale. Durch die Bahnanbindung siedelten sich am Rande der landwirtschaftlich geprägten Stadt zahlreiche Industriefirmen an. So entwickelte sich im Südosten der neue Stadtteil "Süderstadt".
Im Jahr 1885 verlängerte die Königlich Preußische Eisenbahnverwaltung (K.P.E.V.) die Strecke Frose – Ballenstedt Schloß über Gernrode nach Quedlinburg.
Im Jahr 1908 mussten ein Wasserturm und ein Stellwerk versetzt werden, um für weitere Bahnhofserweiterungen Platz zu schaffen. Südwestlich vom Empfangsgebäude wurde der neue Bahnsteig "1-West" mit einem Bahnsteig- und einem Umfahrgleis angelegt, von wo die Züge der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahngesellschaft (HBE) auf der am 05.04.1908 eröffneten Strecke Quedlinburg – Thale-Nord (im Volksmund "Quäke") abfuhren. Im Westen der Stadt legte die HBE den Güterbahnhof Quedlinburg West an. An der Strecke Quedlinburg – Thale-Nord siedelte sich eine Waggonfabrik an.
In den 1930er Jahren erreichte der Bahnhof Quedlinburg mit seinen Anlagen für Personenzüge, für Güterzüge, für Lokbehandlung und mit den vielen Anschlussgleisen seine größte Ausdehnung.

Nach dem II. Weltkrieg wurde von der zweigleisigen Strecke Wegeleben – Quedlinburg – Thale Hbf ein Gleis – so wie bei vielen anderen Strecken auch – als Reparationsgut für die Sowjetunion ausgebaut.
Die weitere Schrumpfung des Bahnhofs Quedlinburg wurde mit dem Ende des Personenverkehrs Quedlinburg – Thale-Bodetal am 01.07.1969 eingeleitet. Da auf der "Quäke" ab 1973 nur noch Fahrten zur Bedienung des Anschlusses vom Reichsbahn Ausbesserungswerk (RAW; ehemalige Waggonfabrik; Reparatur von Behälterwagen) stattfanden, baute die DR 1975 den Streckenabschnitt Thale-Nord – Weddersleben ab.
Durch die Wirtschafts- und Verkehrspolitik nach der politischen Wende in Ostdeutschland verschwanden ab 1990 viele Industriebetriebe und deren Gleisanschlüsse. Mit der Auflösung der DR zum 31.12.1993 schloss man auch das Raw Quedlinburg. Das Reststück Quedlinburg – Dippenword der "Quäke" wurde im Jahr 2003 abgebaut.
Da in Quedlinburg kein Güterverkehr mehr auf der Schiene stattfindet wurden die Gütergleise des Bf Quedlinburg teilweise zurückgebaut. Den Güterbahnhof Quedlinburg West hat die DB AG ebenfalls aufgelassen.
Am 31.01.2004 fuhr der letzte regelspurige Reisezug von Gernrode nach Quedlinburg.
Ein kleiner Lichtblick in dieser Rückwärtsentwicklung des Bahnhofs war die Gleiserneuerung zwischen Quedlinburg (ab Gernröder Weg) und Neinstedt im Jahr 2004.

Im Rahmen der Verlängerung der Selketalbahn werden alle nicht mehr benötigten Gleisanlagen im Bahnhof Quedlinburg zurückgebaut. Übrig bleiben das durchgehende Hauptgleis Halberstadt – Thale und ein Kreuzungsgleis.
Seit Februar 2006 ist der Bahnhof Quedlinburg neuer Endpunkt der meterspurigen Selketalbahn. Die Schmalspurgleise umfassen ein Bahnsteiggleis, ein Umfahrungsgleis und ein kurzes Abstellgleis. Seit 26.06.2006 fahren fahrplanmäßig Schmalspurzüge von/nach Quedlinburg.

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