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vom Verein

26.09.2015 Ausflug mit Mitarbeitern der Firma „Bernhardt Lokführerdienste“ am 26.09.2015
Müde und abgekämpft wartet die Gruppe am Hp Straßberg-Glasebach auf den Zug zur Rückfahrt nach Quedlinburg.
Müde und abgekämpft wartet die Gruppe am Hp Straßberg-Glasebach auf den Zug zur Rückfahrt nach Quedlinburg.
Foto: Siegmar Frenzel

Die Mitarbeitern der Bernhardt Lokfüherdienste hatten sich an den FKS gewandt, um während ihres Wochenendausfluges auch einmal unter fachkundiger Leitung mit der Selketalbahn das Selketal und dabei auch die Historie betreffende Ausflugsziele kennenzulernen.

Da offensichtlich das Anliegen spontan und kurzfristig an den Verein herangetragen wurde, war Improvisieren angesagt und die ganze Angelegenheit mit Planzügen eingeplant und gestaltet.
Mit dem Bus reisten circa 50 Mitarbeiter und Familien­angehörige aus ganz Deutschland an. Sie wurden in entsprechender Form mit Sekt­früh­stück durch Vereinsmitglied Volker Deckert begrüßt. Dem schloss sich ein kurzer Museumsrundgang an, der einen tiefen Eindruck über Historie der Bahn und Vereinsarbeit vermittelte. Recht bald war der Zeitpunkt für die Abfahrt – zunächst nach Quedlinburg – herangerückt und mit Volldampf ging es zunächst ins nördliche Harzvorland. In Quedlinburg gab es auch eine Begegnung mit dem HEX-Zug sowohl aus der Richtung Thale als auch aus Halberstadt. Während unsere Dampflok am Wasserkran den ersten Durst löschte, füllte sich der Zug. Die Auslöser vieler Kameras traten dabei hier schon in Aktion. Nun ging es Richtung Harz. Das abwechslungsreiche Umfeld lies keine lange Weile aufkommen. Unse abbrabbr;r Ziel war Mägdesprung, dem langjährigen Sitz der Eisenhüttenindustrie. Hier wurden wir schon von einem fachkundigen Führer erwartet: Herrn Mente aus Harzgerode, der uns über viele Einzelheiten und Besonderheiten informierte. Dazu gehörte auch die Besichtigung des noch vorhandenen Carlswerkes (technisches Denkmal Maschinenfabrik „Carlswerk“), welches einen Eindruck über Arbeitsweise und Bedingungen der damaligen Produktion vermittelt. Es schloss sich auf dem Bahnhofsplatz in Mägdesprung die Mittags­pause an – vorbereitet und gestaltet durch die bewährte „Vereins­catering­gesellschaft“ –, die alle gern genossen. Nach erfolgter Stärkung ging es nunmehr unter fachkundiger Führung auf Schusters Rappen durch das Selketal weiter nach Alexisbad. Unterwegs konnte wiederum ein Flaschen­baum gefunden und abgeerntet werden. Allerdings galt für alle, den Zeitplan nicht zu überspannen, um den Planzug in Alexisbad nach Straßberg nicht zu verpassen, obwohl es doch noch vieles im Zusammenhang mit dem Eisenhüttenwerk (zum Beispiel Reste von Staustufen) oder in der Natur zu entdecken gab, wie diverse Pilze und Pflanzen oder das Damwild auf der Rückseite der Talwiese in Alexisbad. Auch diese Etappe wurde mit Bravour – wenn auch von einigen schwer – geschafft. Die entspannende Zugfahrt nach Straßberg führte zur Erholung mit einem besonderen Höhepunkt in Silberhütte. Dort kreuzte unser Planzug mit dem Oldtimerzug von Wernigerode, welcher von der Lok 99 5906 – noch dazu verkehrt rum1 – gezogen wurde. Es war nämlich von der HSB eine Bergwerkstour als Sonderfahrt von Wernigerode nach Straßberg angesetzt. Recht bald erreichten wir Straßberg und nun begann wiederum eine sportliche Herausforderung: Die Wanderung zum Besucherbergwerk „Grube Glasebach“. Endlich wurde auch dieses Ziel erreicht. Eine ausgiebige Pause mi Kaffee und Kuchen war jetzt notwendig. Frisch gestärkt ging es an den letzten Höhepunkt: Die Besichtigung des Bergwerkes. Auch in dieser Grube kam die Wasserkraft als Energiequelle zum Einsatz. Ein großes Wasserrad mit 9,5 Metern Durchmesser diente unter anderem dazu, die Grube trocken zu halten, was recht eindrucksvoll in der großen Radkammer in Funktion demonstriert wird. Unter Tage kann man sich über die schwere Arbeit im Bergwerk kundig machen. Hier herrschte totale Handarbeit vor. Mit Eisen und Schlegel wurde mühselig unter dem schwachen Lichtschein der Öllampe das Gestein aus dem Felsen herausgearbeitet. In erster Linie wurde Flußspat abgebaut.,Der Vortrieb betrug drei bis vier Meter im Jahr. Recht eindrucksvoll wirken auch die Stollen unter Tage mit ihren mühseligen Aus­zimme­rungen. Die Arbeitsbedingungen waren äußerst schwer. Nach der Berg­werks­besichti­gung galt es den Haltepunkt Glasebach wieder zu erreichen, um die Rückfahrt anzutreten. Alle waren abgekämpft und müde und nahmen sofort ihre Sitzplätze im Zug wieder ein. Abschließend kann bemerkt werden, dass alle Mitfahrer ein erlebnisreiches Wochenende verbracht hatten. In Mägdesprung verließen die Teilnehmer des Ausflugs zur vollsten Zufriedenheit den Zug, um die Heimfahrt mit dem Reisebus anzutreten. Mit einem letzten Gruppenbild wurde das eindrucksvolle Erlebnis verewigt.

Siegmar Frenzel


„verkehrt herum“ bedeutet, die Lok fährt nicht wie üblich mit der Esse/Rauchkammer voran aus Richtung Gernrode in Richtung Hasselfelde sondern mit dem Führerhaus/Tender voran. Das Abweichen von der üblichen Richtung erschwert aufgrund der Lage der Kohlebansen bei den Malletloks das Bekohlen, da sich der Tender vor dem Führerhaus auf der Heizerseite befindet. Im Lokschuppen steht die Lok nicht mit der Esse unter dem Rauchabzug.
Die Reisegruppe trifft am technischen Denkmal Maschinenfabrik „Carlswerk“ in Mägdesprung ein.
Die Reisegruppe trifft am technischen Denkmal Maschinenfabrik „Carlswerk“ in Mägdesprung ein.
Foto: Siegmar Frenzel
Schlosserwerkstatt im Erdgeschoss der Maschinenfabrik „Carlswerk“
Schlosserwerkstatt im Erdgeschoss der Maschinenfabrik „Carlswerk“
Foto: Siegmar Frenzel
Am Drahtzug: Erläuterungen zur Historie durch Heinz Mente
Am Drahtzug: Erläuterungen zur Historie durch Heinz Mente
Foto: Siegmar Frenzel
Personenzug bei der Fahrt durch Alexisbad
Personenzug bei der Fahrt durch Alexisbad
Foto: Siegmar Frenzel
Stärkung und Ausruhen bei Kaffee und Kuchen im Besucherbergwerk „Grube Glasebach“.
Stärkung und Ausruhen bei Kaffee und Kuchen im Besucherbergwerk „Grube Glasebach“.
Foto: Siegmar Frenzel
Nun geht es unter Tage.
Nun geht es unter Tage.
Foto: Siegmar Frenzel

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