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vom Verein
Lok 99 6001 (NWE 21)

02.04.2005

 

Frühlingserwachen und Jahreshauptversammlung


Am Vormittag des 2. April trafen sich einige Mitglieder des Freundeskreises Selketalbahn e.V. (FKS) auf dem Bahnhof Gernrode. Während einer kurzen Führung durch den Vereinsvorsitzenden konnten sich die Vereinsfreunde selbst ein Bild von den Fortschritten beim Innenausbau und bei der Gestaltung des Außenbereichs vom Vereinsheim machen. Nach dem Rundgang stieg man in den zur Sonderfahrt "Frühlingserwachen im Selketal" bereitstehenden Triebwagen 187 015. Erstes Ziel der Fahrt war Stiege, wo in der Gaststätte "Stieger Burgstieg" zu Mittag gegessen wurde. Für die Fotografen fuhr der Triebwagen durch die Stieger Wendeschleife, bevor es weiter nach Güntersberge ging. Dort stand ein kurzer Besuch des Mausefallen- und Kuriositäten-Museums auf dem Programm. Der Triebwagen brachte dann die Fahrgäste nach Straßberg, dem Veranstaltungsort der Jahreshauptversammlung (Jhv) des FKS. Kurz nach 21:00 Uhr erfolgte die Abfahrt von Straßberg nach Gernrode.

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Triebwagen 187 015 in Gernrode - 10,6/68,7 KB
Triebwagen 187 015 im Bf Gernrode
Foto: Andreas Kaim   Vergrößern
 
Tw 187 015 in der Wendeschleife - 11,8/96,0 KB
Tw 187 015 in der Stieger Wendeschleife
Foto: Andreas Kaim   Vergrößern
 
Patenkindergarten - 11,1/75,5 KB
Kinder der Kindertagesstätte Straßberg trugen ein kleines Programm vor.
Foto: Andreas Kaim   Vergrößern
 
Vorsitzender des FKS - 8,7/52,3 KB
Vereinsvorsitzender Heiko Fricke beim Rechenschaftsbericht
Foto: Andreas Kaim   Vergrößern
 
Aufsichtsratsvorsitzender der HSB - 8,9/58,8 KB
Herr Diwinski (Aufsichtsratsvorsitzender der HSB) bei seiner Gastrede
Foto: Andreas Kaim   Vergrößern
 
Herr Bauer (OBL der HSB) - 9,9/61,4 KB
Herr Bauer (OBL der HSB) am Rednerpult
Foto: Andreas Kaim   Vergrößern

Hinweis: Bei Interesse an den Fotos von Vereinsmitglied Andreas Kaim können Sie Ausdrucke auf Fotopapier bestellen.

So wie in den vergangenen Jahren fand auch die Jhv für das Geschäftsjahr 2004 im vom Vereinsfreund Alfred Just zur Verfügung gestellten Saal der "Bergschänke" Straßberg statt.
Die nachfolgenden Ausführungen stellen lediglich eine "Kurzfassung" dar. Mit dem Protokoll erhalten die Vereinsmitglieder die detaillierten Informationen zum Ablauf.

Versammlungsbeginn war kurz nach 16:30 Uhr. Der Vereinsvorsitzende Heiko Fricke begrüßte die Gäste und die 40 anwesenden Vereinsmitglieder. Es wurden die ordnungsgemäße Einladung (Versand der Einladungen bereits mit den Neujahrsgrüßen) sowie die Beschlußfähigkeit festgestellt.
Nach der Begrüßung trugen Kinder des "Patenkindergartens" (Kindertagesstätte Straßberg) ein kleines Kulturprogramm vor. Dabei wurde auch ein Lied mit selbstgedichtetem Text über die Selketalbahn gesungen.

Da es keine Änderungswünsche zur Tagesordnung gab, konnte im Anschluß an das Kulturprogramm mit Punkt 4 fortgesetzt werden. Heiko Fricke trug den Rechenschaftsbericht für das zurückliegende Geschäftsjahr 2004 vor und zeigte mit Hilfe eines Video-Projektors einige Fotos zur Auflockerung.
Umfangreiche Aktivitäten konnten wieder auf dem Gebiet der Werbung für die Selketalbahn abgerechnet werden. Große Bedeutung haben dabei nach wie vor gedruckte Werbematerialien. So wurden auch 2004 tausende Plakate und zigtausende Faltblätter verteilt. Die positive Resonanz auf die Präsentation des Vereins im WWW läßt sich an der Besucherstatistik ablesen. Gegenüber dem Jahr 2003 kamen 2004 rund 49 000 Besucher mehr (insgesamt rund 154 000 Besucher aus 55 Ländern) auf die WWW-Seiten. Das entspricht pro Tag durchschnittlich 421 Besuchern. Die Sektion Modellbahn hat auf ihre Weise durch Teilnahme an Modellbahnausstellungen mit ihrer Modulanlage Werbung für die Selketalbahn gemacht.
Einen sehr großen Betrag mußte der Verein 2004 für die Reparatur des im Herbst 2003 festgestellten Kesselschadens beim "Fiffi" und den Transport zu/von der MaLoWa bezahlen. Der FKS hat gleich eine komplette Kesselhauptuntersuchung durchführen lassen, damit Lok 99 6102 bis zur nächsten fälligen Hauptuntersuchung vier Jahre fahren darf.
Viel Engagement war von den Vereinsmitgliedern für die Sonderfahrten gefordert. Im vergangenen Jahr wurden 50 Sonder-/Charterfahrten vorbereitet und durchgeführt.
Unverkennbar sind die Fortschritte am Vereinsheim (ehemaliges Verwaltungsgebäude der GHE). Der Garten auf der Westseite wurde kultiviert. Wegen der Garantie hatte man das Streichen der Außenfassade einer Fachfirma in Auftrag gegeben. Der Innenausbau des Vereinsheims wird in Kürze abgeschlossen. Dann steht für die zu Arbeitseinsätzen/Sonderfahrten von weiter her angereisten Vereinsmitgliedern eine Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung. Mit Unterstützung von drei Arbeitskräften auf der Basis von Ein-Euro-Jobs erfolgte die Rekonstruktion des am Vereinsheim angrenzenden Güterbodens. Dieser soll als Ausstellungsraum für das im Aufbau befindliche Museum genutzt werden.
Mit Blick auf die in diesem Monat beginnenden Bauarbeiten zur Verlängerung der Selketalbahn nach Quedlinburg wies Heiko Fricke auf die Erkenntnis hin, daß es zum Anlocken von Besuchern allein nicht ausreicht, eine Eisenbahnfahrt anzubieten. Es müssen Ausflugsziele vorhanden sein und erhalten werden. Mit Hinweis auf die fehlenden Fördergelder für das Besucherbergwerk "Grube Glasebach" in Straßberg machte der Vereinsvorsitzende deutlich, daß durch die Verantwortungsträger die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen.
Am Ende des Rechenschaftsberichts wurde über die Geldbeträge der Einnahmen, Spenden und Ausgaben im Jahr 2004 informiert.

Nach dem Rechenschaftsbericht folgte der Kassenbericht der Kämmerin. Die Kassenprüfer teilten im Anschluß der Mitgliederversammlung mit, daß in den Finanzen des Vereins keine Unregelmäßigkeiten festzustellen waren.

Tagesordnungspunkt 7 beinhaltete die Grußworte der Gäste. Als Erster trat Herr Diwinski (Aufsichtsratsvorsitzender der HSB und Bürgermeister der Stadt Harzgerode) an das Rednerpult. Er dankte den Vereinsmitgliedern für die erbrachte Freizeitarbeit, welche sich speziell bei Sonderfahrten spürbar positiv auf das Hotel- und Gaststättengewerbe der Region auswirkt
Herr Diwinski informierte darüber, daß der Aufsichtsrat der HSB angesichts knapper Kassen der als Gesellschafter eingetragenen Kommunen alternative Betreibermodelle geprüft hat. Um mehr Besucher in den Unterharz zu locken, wurde ein Marketingkonzept in Auftrag gegeben.
An die Adresse der HSB-Geschäftsleitung war seine Kritik wegen des unattraktiven Zustand einiger Bahnstationen und fehlender Toiletten gerichtet. Als Beispiel nannte er den Bahnhof Alexisbad. Da besteht im Bezug auf die Streckenverlängerung nach Quedlinburg Handlungsbedarf.

Als Vertreter des Landkreises Quedlinburg war Herr Wendt der Einladung zur Jhv gefolgt. In seiner Eigenschaft als HSB-Gesellschaftervertreter des Landkreises Quedlinburg verwies er auf die zunehmenden Schwierigkeiten, den Gesellschafteranteil von jährlich 150.000 € aufzubringen.
Da gegenüber 2002 zu 2003 mit 10 % von 2003 zu 2004 nur noch ein Fahrgastzuwachs von 2 % auf der Selketalbahn zu verzeichnen war, erwartet Herr Wendt wieder größere Zuwächse durch die Streckenverlängerung nach Quedlinburg. Nach seiner Ansicht sollte man das durch den Anschluß von Bad Suderode angesichts der vielen Kurgäste nutzbare Fahrgastpotential nicht unterschätzen.

Da der Geschäftsführer der HSB, Herr Wagener wegen anderer Termine nicht anwesend sein konnte, nahm der Oberste Betriebsleiter (OBL) der HSB, Herr Bauer an der Jahreshauptversammlung des Freundeskreises Selketalbahn e.V. teil. Auch er dankte zu Beginn seiner Gastrede dem Verein für sein Wirken und die gute Zusammenarbeit.
Die Vorredner hatten Herrn Bauer die Aufgabe zugedacht, ausführlich über den Streckenneubau Gernrode – Quedlinburg zu informieren. Daher stellte er sich mit seinen Ausführungen vordergründig dieser Aufgabe. Er machte darauf aufmerksam, daß mit der vom Land Sachsen-Anhalt mit 5,6 Mio. € geförderten Streckenverlängerung in die Weltkulturerbestadt ein Beitrag zur Zukunftssicherung der Selketalbahn geleistet wird. Der Baustart (offizieller "Spatenstich") erfolgt am 18. April 2005 auf dem Bahnhof Gernrode. In der Zeit vom 18. – 22.04. wird der Bahnhof Gernrode so umgebaut, daß durch ein zweites Bahnsteiggleis das Kreuzen von Zügen und durch die neue Ausfädelung theoretisch die Ausfahrt Richtung Quedlinburg möglich sind. Weitere Informationen betrafen den groben Ablauf der Bauarbeiten für die Verlegung des Schmalspurgleises, die Ausrüstung von Bahnübergängen mit Halbschrankenanlagen (EBÜT) sowie zum Umbau des Bahnhofs Quedlinburg. Einen genauen Termin der Streckeneröffnung konnte Herr Bauer nicht nennen. Wegen noch ausstehender Gespräche mit diversen Interessengruppen ist vorerst keine Aussage zur endgültigen Fahrplangestaltung möglich.
Der OBL der HSB machte auf weitere Investitionen aufmerksam, die parallel zur Streckenverlängerung nach Quedlinburg getätigt werden. Am gleichen Tag der Jahreshauptversammlung wurde vormittags in Wernigerode die im Zusammenhang mit dem Straßenumbau ("Altstadtring") notwendige neue Streckenführung zwischen Wernigerode Hbf und Wernigerode Westerntor in Betrieb genommen. Noch im Jahr 2005 soll der Neubau der Fahrzeughalle mit Waschanlage in Wernigerode abgeschlossen werden. Die Werkstattkapazitäten in Wernigerode Westerntor werden weiterhin ausgebaut, um bei der Triebfahrzeugunterhaltung Unabhängigkeit vom Dampflokwerk Meiningen zu erreichen. Die HSB hat daher Lehrlinge ausgebildet und eingestellt, so daß die Zahl der Mitarbeiter nunmehr 235 beträgt.

Der Bürgermeister von Straßberg, Herr Hoßbach hielt nur eine relativ kurze Rede, in welcher er dem Verein für die Arbeit dankte und als Beispiele der Zusammenarbeit auf die bestehenden Beziehungen zum Besucherbergwerk "Grube Glasebach" und zum "Patenkindergarten" verwies.

Vor der Versammlungspause stand noch Punkt 8 auf der Tagesordnung. Lediglich ein Vereinsfreund nutzte die Möglichkeit zur Diskussion des Rechenschaftsberichts. Folglich wurden Rechenschaftsbericht und Kassenbericht von der Mitgliederversammlung akzeptiert und der Vorstand entlastet.

Nach der Versammlungspause ging es mit den Punkten 9 bis 11 (Wahl des neuen Vorstandes, Wahl des Verwaltungsrates und Wahl der Kassenprüfer) weiter in der Tagesordnung. Da von den anwesenden Mitgliedern keine weiteren Kandidaten benannt wurden, standen die Mitglieder des alten Vorstandes wieder zur Wahl für den neuen Vorstand. Letztendlich blieb die Zusammensetzung des Vorstandes auch nach der Wahl erhalten. Heiko Fricke steht dem Verein für weitere zwei Jahre als Vorsitzender vor.

Der neu gewählte Vereinsvorsitzende ging angesichts der Anzahl Veranstaltungen im Punkt 12 "Sonderfahrten und Veranstaltungen 2005" nicht auf jede einzelne Veranstaltung ein. Besonders hervor hob er die erstmals in das Programm aufgenommenen Fahrten wie die "Fahrt ins Blaue" und die Fahrt zum Harzfest in Ilfeld.

Mangels Anträgen von Mitgliedern konnte der Punkt 13 ("Anträge von Mitgliedern") kurz abgehandelt werden.

Unter "Verschiedenes" stellte der Vereinsvorstand den Antrag, durch die Mitgliederversammlung eine Änderung der Satzung zu beschließen. Da der Verein sein Domizil in Gernrode und dort im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn AG (GHE) hat, wurde die Verlegung des in der Satzung festgelegten Vereinssitzes von Alexisbad nach Gernrode vorgeschlagen. Die anwesenden Mitglieder stimmten dem Vorschlag zur Satzungsänderung einstimmig zu.

Die Versammlung wurde gegen 20:00 Uhr vom Vereinsvorsitzenden mit den Schlußworten beendet.

Presseartikel: 
Sonderfahrten machen Dampfloks immer beliebter Mitteldeutsche Zeitung (MZ) mehr Informationen   PDF-Datei

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