Informationen zum Verein

Im Jahr 1887 wurde mit der Strecke Gern­rode – Mägdesprung der erste Teil der heutigen Selketal­bahn eröffnet. Die Selketal­bahn ist somit der älteste Teil des aus Selketal­bahn, Harz­quer­bahn und Brocken­bahn bestehenden Streckennetzes der Harzer Schmal­spur­bahnen. Ab 1949 unterstanden die Harzer Schmal­spur­bahnen der Deutschen Reichs­bahn (DR). Ende der 1980er Jahre wollte die DR die Dampf­loko­motiven – bis auf wenige Loks für Sonder­fahrten – durch Dieselloks ersetzen. Deshalb schlossen sich Eisen­bahner, Eisen­bahn­freunde und Heimatfreunde zusammen, um für den Erhalt des täglichen Dampfbetriebs zu streiten. Nach der politischen Wende in Ostdeutsch­land zeichnete sich ab, dass die Harzer Schmal­spur­bahnen unter Regie der DR keine Zukunft haben. Es gab Bestre­bungen, nur die Strecke Werni­gerode – Drei Annen Hohne – Brocken von einer privaten Eisen­bahn­gesell­schaft zu betreiben und die restlichen Teile der Harz­quer­bahn sowie die Selketal­bahn stillzu­legen. Diese Absichten riefen der Protest der Freunde der Harzer Schmal­spur­bahnen hervor. Seit 1. Februar 1993 ist die private Eisen­bahn­gesell­schaft Harzer Schmal­spur­bahnen AG (HSB) Eigen­tümer und Betreiber der Schmal­spur­bahnen im Harz. Der Fortbestand der Selketal­bahn ist vorerst gesichert. Da die Selketal­bahn bei Touristen zu Unrecht im Schatten der Brocken­bahn steht, versucht der Freundes­kreis Selketal­bahn e. V. (FKS) durch Sonder­fahrten und andere Veranstal­tungen sowie mit weiteren Aktivi­täten die Bahn­strecke und die Tourismus­region bekannter zu machen. Nur mit vielen Fahrg­ästen hat die Selketal­bahn als täglich, dampfbetriebene Schmal­spur­bahn eine Zukunft.

Der Freundes­kreis Selketal­bahn e. V. hat gleich zwei Ursprünge. Der ältere Teil ist die am 23. Mai 1984 gegründete Arbeits­gemein­schaft (AG) 7/74 des Deutschen Modelleisenbahn Verbandes (DMV) der DDR. Der DMV war der Dachverband aller Eisen­bahn­freunde in der DDR und organi­satorisch nahe der Deutschen Reichs­bahn aufge­baut. Daraus erklärt sich die merkwürdige Numme­rierung. Das Gebiet der DDR war in acht Reichs­bahn­direk­tionen (Rbd) eingeteilt. Die Rbd Magde­burg, in deren Einzugsgebiet das Netz der Selketal­bahn lag, hatte intern die Kennziffer 7. Die laufende Nummer der Regis­trierung der AG war die Nummer 74.
Die zweite Wurzel des Vereins stellt die am 26. April 1990 gegründete Arbeitsgruppe Selketal­bahn dar. Sie war Teil der per 12. Juni 1990 offiziell registrierten Inte­ressen­gemein­schaft Harzer Schmalspur- und Brocken­bahn e. V.. Hier schlossen sich Eisen­bahner und Bürger aus dem Bereich der Selketal­bahn zusammen, die sich den Erhalt der Bahn als Ziel gesetzt hatten.
Die Gründungsversammlung des Freundes­kreises Selketal­bahn als eigen­ständigen Verein fand am 31. Mai 1991 in Alexis­bad statt. Mit Blick auf die Bedeu­tung des Ortes wurde Alexis­bad als erster Verein­ssitz bestimmt. Der Vorstand hatte seinen Standort jedoch in Rieder. Rieder und Gern­rode grenzen unmit­telbar aneinander. Nach dem Erwerb des ehemaligen Verwal­tungs­gebäudes der Gern­rode-Harz­geroder-Eisen­bahn­gesell­schaft (GHE) beschloss die Mitgliederversammlung am 2. April 2005 die Verlagerung des Verein­ssitzes nach Gern­rode.
Für das erste Vereins­logo wurde die Lok 99 6001 ausgewählt. Nach der Inbetrieb­nahme von Lok 99 6102 (der „Fiffi“) wird diese seit 1997 für das Logo des Vereins verwendet.
Ein wesent­licher Meilen­stein im Vereins­leben war die Eröffnung des Museums „Anhaltische Harzbahn“ am 28. Juni 2008. Das Museum ist Aus­gangs­punkt zahlreicher vom Freundes­kreis organisierter Veranstal­tungen (Sonder­fahrten, Tagesausflüge, Kinderfeste, …). Neben der Öffnung für Besucher wird hier konti­nuierlich an der musealen Aus­stel­lung gearbeitet.

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© Freundeskreis Selketalbahn e. V.