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zu Strecke und Fahrplan
Lok 99 6001 (NWE 21)

05.06.2004

 

Jubiläum "20 Jahre Wiederaufnahme des Personenverkehrs Straßberg – Stiege"


Nachdem im Frühjahr 1946 nahezu vollständig Gleise und Fahrzeuge der Selketalbahn als Reparationsgut in die Sowjetunion abtransportiert wurden, begann im Herbst 1946 der Wiederaufbau der Strecken. Der Abschnitt Straßberg (früher Lindenberg) – Stiege wurde vorerst nicht wieder aufgebaut. Erst 1983 schloß die DR die Lücke. Die Wiederaufnahme des planmäßigen Personenverkehrs erfolgte vor 20 Jahren im Juni 2004. Dieses Jubiläum begingen die HSB sowie die Gemeinden Güntersberge, Straßberg und Stiege mit einer Festveranstaltung.
Nachfolgend eine sachliche Betrachtung von unserem Vereinsmitglied und Fotografen Andreas Kaim:

Am Samstag, den 5. Juni beging die HSB gemeinsam mit den Anliegergemeinden Straßberg, Güntersberge und Stiege das 20jährige Jubiläum der Wiederaufnahme des Regelzugverkehres auf dieser Teilstrecke (Straßberg – Stiege) der Selketalbahn. Um es gleich vorwegzunehmen: Mit der Planung des passenden Wetters hat es rein garnicht geklappt. Das Selketal hüllte sich in dicke Wolken und Nebel. Teilweise gab es sehr kräftigen Regen. Erst zum Ende der Veranstaltung klarte es etwas auf. Trotz allem gab es für die doch sehr zahlreich erschienen Besucher bemerkenswerte Zugzusammenstellungen und einiges aus dem Fahrzeugbestand der HSB zu betrachten und zu nutzen. Dieses begann bereits in Gernrode. Zusätzlich zu den beiden planmäßigen Dampfzügen (bespannt mit 99 5906^ sowie dem "Fiffi" 99 6102) wurden ein Fotogüterzug (Lok 99 6101), ein Sonderzug (Lok 99 6001) sowie der Triebwagen GHE T1 eingesetzt. Nach dem obligatorischen Wasserhalt in Alexisbad verließen bis auf den "Fiffi" alle anderen Züge den Bahnhof in Richtung Straßberg und Stiege. Schon diese Zugdichte am Vormittag war sicher recht ungewöhnlich.
Eröffnet wurde die Veranstaltung in Güntersberge. Hier begrüßte man den nachempfundenen Eröffnungszug, gezogen durch Lok 99 6001. Es gab Blumen für das Personal und eine kleine Aufmerksamkeit. Schade fand ich es, daß der nachgestellte Eröffnungszug so rein garnicht danach aussah. Etwas frisches Grün und ein passendes Schild an der Rauchkammertür der 99 6001 wären dem Erscheinungsbild des Zuges sicher gerecht geworden.
An allen drei Stationen fanden Veranstaltungen unter einem jeweiligen Motto statt, wobei sich insbesondere die lokalen Vereine und Einrichtungen engagierten. In Güntersberge wurde besonders für Familien und Kinder gesorgt. Straßberg übernahm den Part Bergbau, Stiege die Eisenbahntechnik. Das Angebot reichte vom Wildschwein am Spieß über Treckerziehen (kam mir doch irgendwie in anderer Form sehr bekannt vor), Trachten- und Sängergruppen bis hin zu einer kleinen LGB-Ausstellung und Feuerwerk. Besucher konnten etwa im 30 Minuten-Takt zwischen den Gemeinden wahlweise mit dem Dampfzug oder dem GHE T1 pendeln, um die Angebote der einzelnen Gemeinden zu nutzen.
In Stiege konzentrierte sich schon aufgrund der Platzverhältnisse die Fahrzeugschau zum Thema Eisenbahntechnik. Zu besichtigen waren die komplette Schneeräumeinheit, der Hilfszug, dessen Mitarbeiter das Eingleisen exemplarisch am Kesselwagen der GHE vorführten und auch zu Fragen Rede und Antwort standen. Der eingangs genannte Güterzug mit Schmalspurgüterwagen konnte aus der Nähe betrachtet werden. Die Lok 99 6101 befuhr im Rahmen der Führerstandsmitfahrten unzählige Male durch die Wendschleife. Der durch das Ein- und Ausfahren der planmäßigen Züge sowie der Sonderzüge und am Nachmittag durch das Zusammenstellen der Überführungszüge entstandene Rangierbetrieb bot den zahlreichen Foto- und Videofreunden jede Menge Motive, die natürlich dankbar in Film und Bild festgehalten wurden. Gefehlt hat allerdings die Bekanntgabe eines etwaigen zeitlichen Ablaufs der einzelnen Programmpunkte. Sicher eine Sache, die problemlos berücksichtig werden kann. Auch eine (Schein-)Doppelausfahrt in Richtung Straßberg bzw. Eisfelder Talmühle könnte folgende Veranstaltungen aufwerten.
Zusammenfassend empfand ich das Engagement der HSB und der Gemeinden im Zusammenspiel von Eisenbahn und Veranstaltungen an der Strecke als gelungen. Auch der wirklich moderate Fahrpreis von 5 € als Tagesticket (2,50 € für Kinder) für das gesamte Netz der Selketalbahn trug wesentlich dazu bei, zumal hier eine echte Alternative zum eigenen Auto geboten wurde. Im Gespräch mit anderen Besuchern wurde dieser Eindruck im wesentlichen bestätigt.

nachgestellte Szene - 8,6/58,4 KB
nachgestellte Szene wie vor 20 Jahren: Begrüßung des Lokpersonals mit einem Blumenstrauß
Foto: Andreas Kaim   Vergrößern - 58,4 KB
 
Hilfszug und Schneeschleuder - 8,8/61,1 KB
Schneeschleuder, Schneepflug und Hilfszug bereit zur Abfahrt in Stiege
Foto: Andreas Kaim   Vergrößern - 61,1 KB
 
Fotogüterzug mit 996101 - 9,9/74,9 KB
Abfahrt von Lok 99 6101 mit Fotogüterzug in Stiege Richtung Nordhausen
Foto: Andreas Kaim   Vergrößern - 74,9 KB

Noch mehr Bilder von der Veranstaltung sind in der Fotogalerie zu sehen. mehr Informationen

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